diplomarbeit . wien (A). november 2017
Ein Gebäude, auf einem Berg, mit einem der schönsten Ausblicke über Wien: das ehemalige Sendergebäude am Bisamberg sucht verzweifelt nach Aufmerksamkeit. Nach der Sprengung seines Markenzeichen, die beiden Sendemaste, wird bald niemand mehr wissen zu welchem Zweck es 1933 errichtet worden ist. Es sieht in die Ferne und wird von der Ferne gesehen. Es darf nicht mehr senden, es darf nur noch sein. Einem einzigen ORF Mitarbeiter dient es als Zuhause - und das macht es auch ziemlich gut. Inmitten einer ruhigen, aber nicht abgeschiedenen Idylle erzählt es uns ein Stück Radiogeschichte.
Hören wir zu, schauen wir hin, denn die Gemeinsamkeiten zwischen der Kommunikation von Gestern und der von heute sind beachtlich - ebenso wie ihre Gefahren. Mit der Ausbreitung des Internets, hat unsere Kommunikation eine Dimension angenommen, die wir kaum noch überblicken können. Extremistische Gruppierungen werden größer und stärker und breiten sich immer mehr aus. Ihr Hauptzielgruppe sind die heranwachsenden Generationen. Eine Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, ohne alle Gefahren genau zu kennen.
Was wäre, wenn wir einen neuartigen Gebäudetypus
entwickeln, der an einem Ort alles Wissen über Extremismus sammelt und an die Gesellschaft weitergibt? Der ein intensives Auseinandersetzen mit einer Thematik ermöglicht, die so allgegenwärtig und dennoch so wenig behandelt wird - weder im Lehrplan, noch im Alltag. Was wäre, wenn wir zukünftigen Terroristengruppierungen seine Mitglieder dadurch nehmen könnten? Was wäre, wenn wir Gewalt nicht mit Gewalt begegnen, sondern mit Wissen?
Genau genommen könnte auch ich ein Dschihadist sein.
Denn Dschihad bedeutet übersetzt << Anstrengung um ein besserer Mensch zu werden >>.
Dabei gibt es nur einen Gegner und dieser Gegner bist du selbst. Inshallah.
Jamal al-Khatib